Für dieses Buch von Prof. Dr. Gunter Dueck musste ich meine Lesenswert-Skala erweitern. Ich finde, dass hier einfach keine 5 von 5 Sprechblasen ausreichen und habe sie deshalb kurzerhand um ein + ergänzt 🙂

Dueck behandelt unter dem titelgebenden Begriff Flachsinn, “alles kalkuliert Flache, Sensationelle, Emotionale, Scharfmachende, Niederziehende, Hetzende, Übertreibende, Lärmende und Verführende zum Zweck der Aufmerksamkeitsverwertung.”

Wer bereits einmal die Gelegenheit hatte einen Keynotevortrag von Gunter Dueck zu hören, hat bestimmt schon eine Vorstellung von seinem charmanten, witzigen und sehr intelligenten Schreibstil. Für alle, die noch nicht die Gelegenheit hatten eine Keynote zu hören, können dies hier (Schwarmdumm – re:publica) oder hier (Cargo-Kulte – re:publica) nachholen.

Gunter Dueck beschäftigt sich in diesem Buch sehr ausführlich mit der Informationsflut, der wir heute ausgesetzt sind. Er behandelt die verschiedenen Aspekte von “um Aufmerksamkeit buhlen”, “Informationen bereitstellen”, “der Informationsqualität” und dem was wir alle tun können, um unsere Welt ein wenig besser machen zu können.

Dr. Oliver Ratajczak liest Flachsinn von Gunter Dueck und findet es absolut toll
lesenswert:
Lesenswert: 5 + von 5
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Einige Zitate aus diesem Buch über die sich das Nachdenken lohnt:

  • Die schiere Masse an Flachsinnigem, das Millionen Menschen jeden Tag so leicht aus der Tastatur fließt, überdeckt alles Wichtige und Wahre immer mehr.
  • Das herkömmlich Wichtige und traditionell Ernsthafte, das Komplexe, Tiefsinnige und hart Erarbeitete sind nicht mehr “cool” oder “geil”.
  • Der Mensch muss sich noch zu seinen eigenen Lebzeiten wandeln können. Er kann dieses ihm Unangenehme nicht mehr den Kindern übergeben.
  • Es fehlt schlicht die Zeit für die phatische Kommunikation.
  • Wenn aber niemand mehr zuhören will, weil er nicht mehr kann – wie gehören wir dann zu denen, denen man am Ende doch zuhört?
  • Der Unterschied vom Professionalitätsgrad (u.a. bei Kinowerbung) ist zum Teil abenteuerlich groß.
  • Haben Sie den Bungee Boss von Dilbert schon mal im wahren Leben kennengelernt?
  • Wir sind selbst eher schlecht in der Disziplin das Wesentliche kurz, überzeugend, interessant und mitreißend vorzubringen. Von allen anderen verlangen wir das wie selbstverständlich.
  • Lauter amateurhafter Unsinn, den sich ein Praktikant der Kommunikationsabteilung gerade schnell überlegen musste, weil alle Festangestellten immer nur in Meetings sitzen.
  • Noobs sind Leute, die absolut nichts dauerhaft lernen (wollen) und immer neu aufgefrischt werden müssen. Sie merken nicht, dass dies die “Experten” ungeheuer nervt.
  • … wir finden das Irreale und Aufgebauschte langsam besser. Es belastet nicht, fordert nicht und unterhält bestens.
  • Das Internet führt nicht… zu einer Ausbildung einer einzigen großen Gemeinschaft, sondern zur Gründung unendlich vieler kleinerer Teilgemeinschaften und Interessengruppen.
  • Schon immer war es der schwierigste Teil einer Debatte, sie konstruktiv in einem gemeinsamen Sinn zu beenden. Das Netz verschlimmert dieses Problem um Größenordnungen.
  • Cargo-Kulte sind heilige Stätten des Flachsinns.
  • Das Aufmerksamkeitszocken würde nicht funktionieren, wenn alle ethisch wären.
  • Freiheit verpflichtet. Hirn verpflichtet.
  • “Draußen” in der Welt vollzieht sich die Digitalisierung.
  • Die Schere zwischen den Professionellen und den Unprofessionellen öffnet sich.

Ich empfehle dieses außergewöhnliche im campus Verlag unter der ISBN 978-3-593-50517-6 erschienene Buch ausnahmslos Allen, die das aktuelle Miteinander überdenken und eventuell sogar verändern möchten.
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